Einzig die Braut überlebt den mörderischen Angriff eines Killerkommandos auf ihre Hochzeitsgesellschaft. Jahre später erwacht sie aus dem Koma und schwört blutige Rache. Teil 1 der epischen Gewaltballade von Quentin Tarantino mit Uma Thurman.
In einer kleinen, abgelegenen Kirche richtet das Killerkommando «The Deadly Viper Association Squad», kurz Divas, unter der Führung von Bill (David Carradine) bei einer Hochzeit ein Blutbad an. Nur die Braut (Uma Thurman) überlebt das Massaker; allerdings wird sie schwer verwundet. Die als Krankenpflegerin verkleidete einäugige Blondine Elle Driver (Daryl Hannah) versucht, die wehrlose Patientin umzubringen, wird aber in letzter Minute von Bill zurückgepfiffen. Als die Braut Jahre später endlich wieder aus dem Koma erwacht, kennt sie nur ein Ziel: Rache.
Die fünf Mitglieder der Divas und ihr ehemaliger Liebhaber Bill stehen auf ihrer Liste. Das erste Opfer, Vernita Green (Vivica A. Fox), lebt mittlerweile eine gesittete Mittelklasse-Existenz mit Mann und Kind. Die kleine Tochter unterbricht den tödlichen Kampf der beiden Frauen, als sie aus der Schule kommt, denn die Braut will Vernita nicht vor den Augen des Kindes töten. Doch im Hause der ehemaligen Profikillerin sind sogar in den Cornflakes-Packungen Waffen verborgen.
Der nächste Name auf der Liste führt die Braut nach Japan, wo sie sich beim legendären Hattori Hanzo (Sonny Chiba) ein ganz besonderes Samuraischwert besorgt. O-Ren-Ishii (Lucy Liu), ehemaliges Mitglied der Divas, leitet in Tokio ein Yakuza-Unternehmen. Doch bevor die Braut der Verräterin im Duell gegenübersteht, muss sie O-Ren-Ishiis gesamte Entourage erledigen, darunter ein Morgenstern schwingendes Schulmädchen.
Quentin Tarantinos verschachtelt erzähltes, vielschichtiges Racheepos «Kill Bill» ist nicht minder blutig als seine früheren Werke, doch die Gewaltszenen sind wie in einem Comic überhöht und von ungeheurer stilistischer Eleganz. Für «Kill Bill» plünderte Tarantino einmal mehr seine Obsessionen zur trashigen Popkultur, zu Spaghettiwestern, Gangsterkino, Blaxploitation-Filmen, aber auch seine Liebe zum asiatischen Genrekino, zu Martial-Arts- und Kung-Fu-Filmen.
In einem Interview mit dem Wochenblatt «Die Zeit» meinte der umtriebige Regisseur dazu: «Kill Bill ist zunächst mal ein Frankenstein-Monster, das ich aus meinen eigenen Interessen und Kinoobsessionen geschaffen habe. Ich will die Leute mit der Actionunterhaltung, mit der ich aufgewachsen bin, begeistern. Es ist eine Greatest-Hits-Sammlung. Wie in einem Rockkonzert wird alles voll aufgedreht bis zu einem gigantischen Höhepunkt.» Woo-ping Yuen, der Choreograf von «The Matrix» war für die Inszenierung der Kampfszenen zuständig; für das Flashback in die Jugend der Yakuza-Chefin O-Ren-Ishii hat er die asiatischen Animekünstler vom Studio «Production I.G.» engagiert, welche etwa mit «Ghost in the Shell» auch in Europa bekannt wurden. Der Soundtrack allein ist ein Kunstwerk: Während die Originalmusik vom Wu-Tang-Clan-Mitglied RZA eingespielt wurde, hat Tarantino daneben einmal mehr eine wunderbare Songsammlung mit Hits aus den 1960er- und 70er-Jahren zusammengestellt.