• sebsch@discuss.tchncs.de
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    6 months ago

    Ich kann mich der ganzen Situation dort nur noch angewidert abwenden. Die Bevölkerung auf beiden Seiten leidet massiv unter den Entscheidungen der jeweiligen Legislatur.

    Mein Zorn richtet sich eigentlich nur noch gegen die Personengruppen die seit den 80/90ern die Souveränität Palästinas nicht anerkannt, oder dieses Ziel sabotiert hatten. All dieses Leid könnte durch Staatsgrenzen mitigiert sein.

  • Feels Good Man@feddit.de
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    6 months ago

    Das ist natürlich blödsinn, zumal ich mich frage welcher lebensmüde Israeli in den Gazastreifen ziehen würde. Aber die Frage wie es danach weitergehen soll, ist schon interessant.

    So ein Rückzug wie der Israels 2005 darf sich offensichtlich nicht wiederholen, danach wurden von den Palästinensern die Hamas an die Macht gewählt und diese verbreiteten 17 Jahre lang ihre Propaganda im Gazastreifen und an dessen junger Bevölkerung in den Schulen und Kindergärten.

    Diese Kinder sind nun Erwachsene geworden und die Quittung dafür hat Israel am 7. Oktober bekommen - das darf sich niemals wiederholen.

    Eine Palästinensische Autonomiebehörde welche von den Israelis und den USA akzeptiert würde, würde genau deshalb aber wahrscheinlich nicht von der palästinensichen Bevölkerung akzeptiert. Schon im Westjordanland hat diese kaum Rückhalt in der Bevölkerung, im Gaza würde sie diese noch viel weniger erhalten.

    Das die Palästinenser dem Krieg entfliehen können wird wohl auch nicht passieren, Ägypten stellt sich zwar gerne als Freund Palästinas dar (wie alle arabischen Länder), aber ihre vor Krieg flüchtenden “Brüder” aufnehmen wollen sie auch nicht. Die einzige Ausnahme ist Jordanien welche früher bereits bei einer Bevölkerung von gut 10 Millionen knapp 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat!

    Das die Palästinenser dem Krieg entfliehen können wird wohl auch nicht passieren, Ägypten stellt sich zwar gerne als Freund Palästinas dar (wie alle arabischen Länder), aber ihre vor Krieg flüchtenden “Brüder” aufnehmen wollen sie auch nicht. Die einzige Ausnahme ist Jordanien welche früher bereits bei einer Bevölkerung von gut 10 Millionen knapp 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat!

    • brainrein@feddit.de
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      6 months ago

      Unzählige israelische Juden (auch amerikanische) würden Grundstücke im Gazastreifen mit Kusshand nehmen. Natürlich muss der Staat das erstmal richtig erschließen, die Palästinenser haben die Infrastruktur ja völlig verkommen lassen, überall Bombenkrater. Aber danach bekommst ein Grundstück am Meer zum unschlagbar günstigen Preis. Natürlich wird das Angebot nicht für palästinensische Israelis gelten, wir wollen das mit der Demokratie ja nicht übertreiben. Und den jüdischen Charakter des Landes zu achten und zu schützen ist auch für palästinensische Israelis Pflicht.

      Die ehemaligen illegalen Siedler in Gaza, sie werden mit Freuden zurückkommen und ihren Triumph über den israelischen Staat feiern.

      Der Herr Minister meint natürlich, dass die israelischen Juden kommen sollen, wenn Gaza befreit ist. Oder “steril”. So nennt das die Armee wenn eine Straße, ein Stadtviertel, ein Gebiet frei von Palästinensern ist. Befreit von Palästinensern.

      Israel hat die Herrschaft über Gaza nie aufgegeben. Ebenso wenig über das Westjordanland. Es hat sich aber in beiden Gebieten deutlich gezeigt, dass Israel für die Palästinenser keine Regierung sein will, die, wie das in so vielen Amtseiden von Regierenden geschworen wird, das Beste will für ihre Regierten.

      Im Gegenteil, die Palästinenser werden so schlecht von Israel behandelt, dass es ein Volk von Jesussen bräuchte, damit nicht ein guter Teil davon zu Terroristen wird.

      Diese Zucht von Terroristen ist natürlich nicht das Ziel des alltäglichen Terrorisierens. Eigentlich soll es die Palästinenser nur so mürbe machen, dass sie “freiwillig” gehen. Aber so funktionieren Menschenvölker eben nicht. Oder vielleicht jetzt in Gaza doch? Es bleibt spannend, vielleicht muss man einfach die Gewalt richtig hochschrauben.

      Ich glaube nicht dass es besonderer Propaganda bedarf, palästinensische Kinder mühsam dazu zu bringen, Israel zu hassen. Alle paar Jahre den “Rasen zu mähen” wie die israelische Armee es nennt, wenn sie die Palästinensische Bevölkerung mal wieder um ein paar Tausend Menschen kürzt, das reicht vollkommen. Und in Geschichte geht es nicht nur um die letzten 17 Jahre, die Geschichte Palästinas seit 1890 zu unterrichten untermauert die aktuellen Grausamkeiten mit den historischen Gemeinheiten.

      Die Zionisten* und Israelis** haben wirklich keine Kosten und Mühen gescheut, um den Hass ihrer Opfer zu generieren.

      • Der Zionismus ist eine politische Bewegung eines kleinen Teils der europäischen Juden im ausgehenden 19ten Jahrhundert, die die Einwanderung europäischer Juden nach Palästina propagierte mit dem Ziel, auf dem Boden von Palästina einen jüdischen Staat zu etablieren. Die Einwanderer nannten sich Kolonisten. Das Ziel wurde mit der Gründung des Staates Israel mehr oder weniger erreicht. Also es wurde erreicht aber nur auf einem Teil des Gebiets von Palästina.

      **Israelis sind die Bewohner des Staates Israel. Israel setzt seit seiner Gründung die zionistische Politik fort, das Staatsgebiet Israels auszuweiten bis es die Fläche des ehemaligen Palästina ‘from the river to the sea’ befreit hat. Oder ‚sterilisiert’, wenn man es so sagen will wie die israelische Armee es sagt.

      Es nutzt deshalb jede sich bietende Gelegenheit, jede Nachsichtigkeit ihrer Verbündeten, um weitere Teile der palästinensischen Bevölkerung zu vertreiben. Insofern ist es fast egal, ob die unerträglichen Bedingungen, denen die Palästinenser in den besetzten Gebieten ausgesetzt werden, die tagtägliche Gewalt durch Siedler und Armee, zu palästinensischer Auswanderung führen oder zu terroristischen Anschlägen.

      In beiden Fällen bekommt Israel mehr Land. Natürlich muss man als israelische Regierung akzeptieren, dass so eine Politik israelische Leben bedroht. Andererseits wird man nie beschuldigt, Schuld an den Opfern zu sein sondern kann sich als entschlossenen Führer präsentieren, der mächtige Rache nimmt und dabei wieder ein bisschen mehr Land für Israel erobert.

      Oder man versucht, sich von vornherein ans Völkerrecht zu halten, macht sich die Siedler zu Todfeinden scheißt auf seine Wiederwahl.

      Manchmal ist Gesetzestreue nicht die günstigste Option und israelische Politiker sind halt Politiker.

      Dem Westen ist eh egal was Israel macht solange es einen halbwegs glaubwürdigen Vorwand präsentiert, den man seinen Wahlvölkern daheim weiterreichen kann. Gut dass den Leuten im Westen die Eingeborenen des nahen Ostens auch völlig egal sind. Und gut dass Israel ein jüdischer Staat ist, da kann man seine Gegner einfach zu Antisemiten erklären.

      Hier ein Film zum Thema Siedler: https://youtu.be/prqtXMSdeUw?si=2-FkBhq_vMhppVgr