Viele Subreddits haben den Blackout längst aufgegeben. In meinen Augen blieb alles für Reddit konsequenzlos. Glaubt ihr dass dies ein sinnvoller und brauchbarer Protest ist?
Es kommt mir leider auch so vor, als wäre die Protest-Bubble relativ klein und auf Reddit läuft vieles einfach weiter wie bisher. Allerdings bleibt abzuwarten wie das ab dem 1. Juli wird, wenn die meisten Drittanbieter-Apps ihre Dienste einstellen.
Bei Digg und Reddit hat es auch Jahre gebraucht, bis der Umschwung vollendet war. Währendessen wurde Digg parallel verwendet. Social Media braucht viele Jahre un richtig zu sterben. Die Frage ist, bei welcher Plattform sehen die Nutzer und Mods ihre Zukunft? Bei Reddit oder woanders? Sobald die Leute ihre Zukunft nicht mehr auf Reddit sehen und kaum neue Leute dazukommen, dann wird schwer für Reddit.
Ich würde ja sogar behaupten mit Bots und AI kann das ganze dann für immer leben, ganz ohne aktive User. Viel von dem Content kann reproduziert werden, schreibt sicher bald wer eine Kombo aus den beiden wo dann ein “ChatGPT Reddit user liberal USA with friendly tone” und “ChatGPT Reddit user conservative USA with confrontational tone” gemeinsam über Politik diskutieren.
Am jetzigen Stand der Technik merkt man das wahrscheinlich noch, aber das wird schon noch so gut entwickelt, dass es natürlich wirkt.
Die Marken zahlen dann wahrscheinlich nicht mehr direkt für Werbung, sondern damit den AIs der prompt “mag Coca Cola und erwähnt es manchmal” bei beliebten und “vertrauenswürdigen” Usern hinzugefügt wird.
Es kommt mir leider auch so vor, als wäre die Protest-Bubble relativ klein und auf Reddit läuft vieles einfach weiter wie bisher. Allerdings bleibt abzuwarten wie das ab dem 1. Juli wird, wenn die meisten Drittanbieter-Apps ihre Dienste einstellen.
Ich denke ein wichtige Frage wird sein, wie gerade die kleinen spezialisierten Unters handeln: Weil die Gemeinschaften sehr viel kleiner sind, ist es da auch viel praktikabler geschlossen umzuziehen und auch wenn keines von denen besonders groß ist, sind sie zusammen halt riesig und haben vermutlich eine erheblich besser Nutzer-Beibehaltung als das generische Zeug.
r/cpp is zum Beispiel ein hervorragendes Unter für C++, in dem gefühlt das halbe Standardkomitee aktiv ist und die Hälfte der Mods stellt. Wenn die sich beim nächsten Standardisierungstreffen während des Mittagessens entscheiden auf Lemmy umzuziehen, dann könnte die Reddit variante sehr schnell untergehen, weil das Nutzer sind, die schlicht nicht ersetzt werden können.
r/crypto is etwas weniger extrem, aber auch hier handelt es sich um eine Gemeinschaft die ohne ihre sehr gute Moderation längst von den Kryptowährungen mit Spam überflutet worden wäre. (Pfostieren ist da mittlerweile nur noch für Nutzer auf einer Weißliste, aber trotzt des von Betrügern sehr begehrten Namens ist der Character des Unters erhalten geblieben.) In dem Moment in dem die Mods aufhören, wird das Unter sterben.
Beide Unters sind klein, aber im Gegensatz zu r/worldnews und dergleichen nicht trivial zu ersetzen, womit derartige Gemeinschaften mehr Nutzer hinterherziehen könnten, als das manche aktuell vermuten.
Ich gehe davon aus, dass momentan so viele Poweruser*innen da abhauen, dass die Hütte so sehr brennt, dass reddit Weihnachten nicht mehr erlebt - vgl Digg damals.
Wäre schön, aber die Geschichte zeigt, dass die meistens sehr viel länger durchhalten als einem Lieb ist. Siehe Twitter. Ich hab dem seit Musk übernommen hat und alle gefeuert wurden damals keine 30 Tage gegeben. Gibt’s aber heure immer noch, und auch wenns denen finanziell aktuell wohl eher so semi gut geht, wird die Plattform noch von vielen benutzt.
Der unterschied ist, dass auf reddit der Content wichtig ist. Auf Twitter sind es die User. Man folgt auf Twitter den Usern während man auf Reddit den Content den man sehen will aboniert.
Das ist genau der Grund wieso ich bei diesem Protest mehr Hoffnung habe als bei Twitter.
Das wird noch eine ganze Weile weiterlaufen, nur die Qualität wird größtenteils abnehmen. Ausnahme dürften die Nischen-Subreddits sein, da wird’s weitergehen wie bisher weil es einfach keinen adäquaten Ersatz gibt. Und das gilt nicht nur für die “kleinen” Subreddits. Das Subreddit für DC Comics beispielsweise hat über 1 Million Nutzer und man sollte meinen, dass es davon auch ein Lemmy-Gegenpart gibt. Gibt es auch. Mit sage und schreibe 8 (acht) Nutzern. Die Community auf Reddit wird also einfach ohne spürbare Veränderung weiter existieren.
Ich werde meinen Reddit Account auch nicht löschen, aber mich von allen Default-Subreddits abmelden und nur noch meine Nischen-Themen verfolgen. (Alle paar Tage am PC; die Mobil-App und die Mobil-Seite sind ja für’n Arsch)
Die großen Default-Subreddits werden es überleben, aber eher so im Stil von Facebook: es ist noch da, aber es ist beschissen.
Ich finde den UkraineMT sub beispielsweise extrem gut und glaube nicht, dass es ähnliches anderswo gibt. Werde also mobil nur noch feddit und am PC über old.reddit weiterhin den UkraineMT besichtigen.
Ich werde meinen Reddit Account auch nicht löschen, aber mich von allen Default-Subreddits abmelden und nur noch meine Nischen-Themen verfolgen.
Das ist eine ziemlich gute Idee! Wobei ich zugeben muss, dass ich die größeren Subs eh nur über Multireddits konsumiert habe, weil ich erstens keinen Bock auf Politik-Breitseite im Homefeed habe und zweitens die großen Subs die ganzen Nischensubs durch die schiere Masse erdrücken.
Bester Protest in meinen Augen ist es die Seite nicht mehr aufzurufen, aber soll jeder machen wie er mag.
Der beste Weg, gegen Reddit zu protestieren, ist, bei Lemmy anzumelden.
Tatsächlich bin ich noch parallel unterwegs, weil nicht all subreddits eine community bei lemmy haben. Mal sehen, was der 1. Juli bringt.
Bin da leider nicht so optimistisch dass die aktuellen Protestaktionen was bringen werden.
Spam Posts wie white noise werden irgendwie eingedämmt werden können. Aktionen wie nur noch Bilder von John Oliver posten werden vielleicht für eine Weile als witzig wahr genommen werden aber irgendwann wird ein zu großer Teil der User davon genervt sein und dann weden die Mods entweder wieder anfangen müssen zu moderieren oder sie werden durch neue Mods ersetzt werden.
Denke das größte Problem ist, dass dem absoluten Großteil der User die aktuellen Entwicklungen von Reddit komplett egal sind. Die wollen einfach aufm Klo, der Mittagspause oder dem weg zur Arbeit durch den Feed scrollen. Was mit einer Minderheit an 3rd Party App benutzern passiert ist ihnen egal so wie es ihnen egal ist ob der Post den sie upvoten von einem Repost Bot/Mensch erstellt wurde oder ob der Post wirklich thematisch in das Subreddit passt.
Ich kann mir auch vorstellen dass es nicht viel bringt, weil ganz viele einfach kritiklos so weitermachen wie bisher.
ABER: die meisten lesen nur und sind zu faul selber was zu schreiben. Wenn aber die Leute abhauen die viel schreiben, gibt es nicht mehr viel Neues zu lesen. Dann könnte reddit schlichtweg unattraktiv werden und die Leute gucken sich nach was neuem um.
Der Protest hat auf jeden Fall bewirkt, dass einige Poweruser auf Lemmy Instanzen umgezogen sind. Reddit hat er nicht wirklich geschadet. Ich glaube Reddit wird über die nächsten Jahre langsam absterben, bis es den Facebook Status erreicht hat (ist noch da, aber ist halt scheiße). Ich bin gespannt was der 1. Juli bringt, auch wenn ich nicht viel erwarte.
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Stellt sich die Frage, was die Alternative für Reddit ist: wenn die andernfalls Verluste machen und sich auch nicht über venture capital finanzieren können (nehme mal an, dass das wegen der hohen Zinsen der Fall ist), dann könnte Reddit den gesetzten Kurs trotzdem durchziehen.
Nein. Es wird sich nichts ändern. Die wissen, dass die ein zu gutes Produkt haben, dem die Nurzer alles verzeihen werden.