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Cake day: June 23rd, 2024

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  • Betriebsrat hier. Also ,es sind schon gute Antworten hier.

    Wie immer, es kommt drauf an. Der Betriebsrat ist in erster Linie mal dazu da, dass der AG nicht mit jedem Unfug durchkommt. Es geht um alle Arbeitnehmer, weniger um Einzelschicksale - von Entlassungen und Kündigungen mal abgesehen. Gleichzeitig ist der Betriebsrat auch normalerweise gut mit HR vernetzt, einfach, weil man sich für viele Dinge braucht.

    Wichtig: Wenn du etwas mti dem BR besprichst, dann geht das nicht an die Öffentlichkeit, wenn du das nicht willst. Und der BR wird auch nicht dafür sorgen, dass du gekündigt wirst, das ist nicht unser Job. Wir können dir aber zumindest einen brauchbaren Arbeitsrechtsanwalt empfehlen, wenn etwas schief geht (du hast eine Arbeitsrechtschutzversicherung, oder? Wenn nicht, bitte abschließen, kann ich dir aus eigener Erfahrung raten). Weil, der BR ist normalerweise kein Anwalt, und Kündigungen gehen fast immer vors Arbeitsgericht.

    Damit kommen wir zu deiner Frage, wie ehrlich solltest du sein: So ehrlich, dass dir der BR im Zweifel helfen kann, ohne dass du dich selbst belastest oder in ein schlechtes Licht rückst. Du machst Dienst nach Vorschrift, aber dein Job wird gemacht und deine Kollegen müssen dein Zeug nicht mitmachen? Reicht doch. Kollegen müssen keine Freunde sein, Arbeit und Privatleben kann man durchaus trennen.

    Wenn dich andere faul finden, ist das dem BR im Zweifel egal, weil etwa bei Kündigungen ein ganz anderes System genutzt wird, etwa ein Sozialplan, bei dem Punkte nach festen Kriterien vergeben werden. Du musst dem BR gar nichts sagen, ich hab hier Kollegen, mit denen hab ich noch nie was zu tun gehabt.

    Entspann dich, mach deine Aufgaben für die du bezahlt wirst und sei normal freundlich. Wie du sagst, du schaust dich eh schon nach einem anderen Job um, solange du nicht ausfallend wirst, das Tafelsilber klaust oder Leute (sexuell) belästigst, kann man dich eh schwer kündigen. “Bringt keine 110 %” ist kein Kündigungsgrund.

    Und, vielleicht für dich und alle anderen: 2026 sind wieder die regulären Betriebsratswahlen. Wer sich aufstellen lässt, egal wie viele Stimmen ihr gewinnt oder im Wahlvorstand ist, profitiert automatisch von 6 Monaten besonderem Kündigungsschutz gegen ordentliche Kündigungen. Da es kein Recht auf Abfindung gibt, kann sowas schon ein Argument für den AG sein, euch vielleicht ein bisschen mehr Geld anzubieten, falls er euch loswerden will.