Die katholischen Bischöfe haben sich scharf von der AfD und Rechtsextremismus abgegrenzt. “Für Christen nicht wählbar”, so die Deutsche Bischofskonferenz. CDU-Chef Merz attackierte AfD-Chef Chrupalla wegen dessen Äußerungen zu Nawalny.

Scharf wie nie zuvor hat sich die katholische Bischofskonferenz gegen Rechtsextremismus und die AfD positioniert. Sie appellierte an alle Bürger in Deutschland, politische Angebote von Rechtsaußen abzulehnen und zurückzuweisen.

Völkischer Nationalismus sei mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar, heißt es in einer Erklärung, die zum Ende der Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe in Augsburg veröffentlicht wurde.

“Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar”, so die Bischöfe.

Warnung auch vorm Rechtspopulismus

Nach mehreren Radikalisierungsschüben dominiere inzwischen vor allem in der AfD eine völkisch-nationale Gesinnung. Die AfD changiere zwischen einem echten Rechtsextremismus, den der Verfassungsschutz einigen Landesverbänden und der Jugendorganisation der Partei attestiere, und einem Rechtspopulismus, der weniger radikal und grundsätzlich daher komme.

“Der Rechtspopulismus ist der schillernde Rand des Rechtsextremismus”, heißt es in der Erklärung. In beiden Fällen werde stereotypen Ressentiments jedoch freie Bahn verschafft: gegen Geflüchtete und Migranten, gegen Muslime, gegen die vermeintliche Verschwörung der sogenannten globalen Eliten, immer stärker auch wieder gegen Jüdinnen und Juden.

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  • Diplomjodler@feddit.de
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    4 months ago

    Ist ja schön, dass die Herren jetzt mal versuchen, sich einen etwas moderneren Anstrich zu geben. Meiner Erfahrung nach ist deren Klientel aber äußerst anfällig für rechtsradikale Ideen.

    • Opafi@feddit.de
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      4 months ago

      Meiner Erfahrung nach ist deren Klientel aber äußerst anfällig für rechtsradikale Ideen.

      Umso besser, dass ausgerechnet die sich da so klar positionieren. Wenn die lokale Antifa die Nichtvereinbarkeit mit einer AfD-Mitgliedschaft beschließt würde das bestimmt weniger Leute zum Nachdenken bringen.

    • cron@feddit.de
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      4 months ago

      Sieht man auch in den USA oder Brasilien. Der gläubige Teil der Bevölkerung wählt konservativer. Was mich echt wundert, denn Jesus Christus hätte für eine AFD sicher nicht viel übrig.

    • foopac@discuss.tchncs.de
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      4 months ago

      Deswegen ist dieses Statement ja so super wichtig. Ich hab gestern ne Doku über ein paar AfD Aussteiger gesehen. Erwartbarerweise hängst du da irgendwann in einer so fiesen Echokammer fest, welche die Realität komplett verzerrt wiedergibt.

      Solche Statements von “außen” und von Institutionen die in dieser Blase evtl noch etwas bedeuten, können dann ggf noch einige erreichen. Ebenso wie die Demos gegen Rechts die immer wieder beweisen wer die Mehrheit ist. Wir brauchen keine Traktoren und Autokorsos um groß auszusehen.