Das Thema des Films ist ja wichtig und relevant, aber das allgemeine Konzept (Laptopbildschirm als Hauptkulisse) und die Ästhetik finde ich nicht gut. Außerdem halte ich es für wenig authentisch, wenn die Ukrainer untereinander (fast nur) Ukrainisch sprechen, aber der gesamte Text (inklusive Textnachrichten zwischen Ukrainern) auf dem Bildschirm auf Englisch ist.

  • Titel: Stay Online
  • Altersfreigabe: ab 12
  • Dauer: 107 Min
  • Genres: Drama, Mystery, Thriller
  • Regie: Eva Strelnikova
  • Drehbuch: Anton Skrypets, Eva Strelnikova
  • Hauptbesetzung: Ekaterina Kisten, Oleksandr Rudynskyy, Anton Skrypets
  • Bewertungen:
    • IMDb: 7,3/10 (68 Bewertungen)
    • Rotten Tomatoes:
      • Tomatometer: 92% (12 Reviews)

März 2022. Katya (Liza Zaitseva) arbeitet als Freiwillige in Kyjiw und erhält einen der Tausenden von Laptops, die von ukrainischen Bürgern gespendet wurden, um die Soldaten an der Front zu unterstützen. Dazu gehören ihr Bruder Vitya (Oleksandr Rudynskyi) und ihr Onkel Tolik (Oleksandr Yarema), die in der Nähe von Bucha kämpfen, sowie ihr amerikanischer Freund Ryan (Anton Skrypets), der eine Gruppe von Freiwilligen anführt.

Gerade als sie eine Anwendung zur GPS-Ortung herunterlädt, erhält Katya über Telegram einen mysteriösen Videoanruf von einem kleinen Jungen, Sava (Hordii Dziubynskyi), aus einem Flüchtlingszentrum in Lwiw. Es stellt sich heraus, dass der Computer seinem Vater, Andriy (Roman Liakh), gehört und er und Savas Mutter seit zwei Tagen verschwunden sind. Widerwillig erklärt sich Katya bereit, ihm bei der Suche nach den vermissten Eltern zu helfen.

Anhand von Andriys Notizen, Kalender, Social-Media-Posts, Telegram-Kontakten und natürlich der GPS-Anwendung versucht sie, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Währenddessen ruft immer wieder Sava an, der ein großer Superhelden-Fan ist und auf das Spiderman-Kostüm wartet, das ihm sein Vater schenken wollte. Doch die Entscheidung, Sava zu helfen, zwingt die junge Frau dazu, das Leben ihrer eigenen Angehörigen zu riskieren.

“Stay Online” ist der erste Film, der seit Beginn des Konflikts in der Ukraine gedreht wurde. Mit ihrem Spielfilmdebüt gelingt es Regisseurin Eva Strelnikova, die grausame Unberechenbarkeit des Krieges zu verdeutlichen sowie die brutalen und traumatischen Auswirkungen der russischen Invasion auf gewöhnliche Familien unmittelbar spürbar zu machen. Ihr Film lenkt den Blick aber auch auf die kleinen Heldentaten und Momente der Tragödie, die von der Weltöffentlichkeit oft unbemerkt bleiben. Das Drama, das vollständig auf Laptops, Smartphones und Tablets spielt, wurde beim Fantasia-Filmfestival in Montreal als bester Erstlingsfilm ausgezeichnet.