Die Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln, Güner Balci, hat beklagt, dass die Taten der militant-islamistischen Hamas von zu vielen Menschen in ihrem Bezirk gutgeheißen werden: “In den Gesprächen zeigt sich das sehr offen. Wenn man in bestimmten Milieus unterwegs ist, gibt es leider einen sehr großen Zuspruch auch für die Taten der Hamas. Das ist eine traurige Tatsache, der wir in unserer Arbeit leider regelmäßig begegnen”, sagte sie in den tagesthemen.

  • BurnoutDV@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    13
    arrow-down
    1
    ·
    9 months ago

    Ich schlage mal die Brücke zum AFD-Verbot weil es grob in die Richtung des Arguments geht.

    Ein Name, Marke bzw. Gruppierung ist immer eine Fahne unter der man Menschen vereinen kann um gemeinsame Aktionen zu planen. Eine Weg eine In-Group und eine Out-Group zu definieren, ein kleines Post-It mit dem man Dinge markieren kann. Als temporäre Lösung und zur Beruhigung des Jetzt-Zustandes ist es also durchaus hilfreich solche Fahnen zu entfernen. Das löst zwar überhaupt nicht das Grundproblem, aber für den Moment ist dann erst einmal Ruhe.

    Das gesagt, ich bin fassungslos wie ein Mensch so komplett empathielos sein kann die Taten gut zu heißen, wie kann man sich komplett von jeder Moral und Regung von Mitgefühl los sagen das man die Taten offen bejubelt. Jetzt mal von vielleicht enthaupteten oder nur erschossenen Babies abgesehen (übrigens richtig dolle Nebelkerze, es ist doch vollkommen egal ob man jetzt “alle Kinder wurden getötet” noch in “alle Kinder und Babies” wurden getötet teilt.) Wenn man jahrelang im Slum lebt und irgendwelche IDF Kräfte vielleicht den Onkel vor den eigenen Augen weggeschossen haben, auch wenn besagter Onkel vielleicht grade eine Waffe hielt, könnte ich das aus persönlichen Hass Gründen noch irgendwie nachvollziehen. Aber die besagten Leute in Neuköln haben unter Umständen noch nicht einen Tag außerhalb Berlins gewohnt. Wie tief ist der Hass bitte?

    • DarkThoughts@kbin.social
      link
      fedilink
      arrow-up
      4
      arrow-down
      1
      ·
      9 months ago

      Nur weil ein Verbot keine Lösung ist, ist es nicht gleich unnötig oder gar unsinnig. Gerade die AfD ist hier ja durchaus gefährlich, da es eine reale Gefahr zur Machtergreifung gibt. Oder um mal den Vergleich zum IS zu spinnen: Deren Verluste hat die Gruppierung ebenfalls so stark geschwächt, dass sie all ihre Gebiete & Macht verloren haben und sich wieder mit anderen Terroristen bekämpfen, anstatt großflächig im Westen ihre Anschläge ausüben zu können. Sicherlich sind die entsprechenden Gebiete noch immer kein besonders lebenswerter Raum, allerdings in einem besseren Zustand als zuvor.

      Aber ja, im Falle von Palästina braucht es eine vernünftige langfristige Lösung. Solange die Menschen dort von Israel unterdrückt und schikaniert werden und keinerlei Hoffnung für die Zukunft haben, werden sich die Menschen entsprechend radikalisieren. Das passiert mit jedem der dauerhaft in eine Ecke gedrängt wird (sage ich auch beim Klimathema).

      • Spzi@lemm.ee
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        1
        ·
        9 months ago

        Solange die Menschen dort von Israel unterdrückt und schikaniert werden und keinerlei Hoffnung für die Zukunft haben, werden sich die Menschen entsprechend radikalisieren. Das passiert mit jedem der dauerhaft in eine Ecke gedrängt wird

        Das passiert eben auch Israelis. Die wollen sich halt auch nicht dauerhaft mit Raketen beschießen lassen. Das allermeiste wird zwar abgefangen, aber wenn gelegentlich doch wer stirbt steht halt diese Frage im Raum, warum man sich das gefallen lassen sollte.

        Dazu kommt, dass genozidales Gedankengut (Auslöschung Israels / aller Juden) durchaus verbreitet ist in Palästina und im arabischen Raum, siehe auch das Thema hier.

        Ich glaube, das sind die beiden Hauptargumente, wie Israel in dem Konflikt als “dauerhaft in eine Ecke gedrängt” gesehen werden kann.

        Womöglich stimmt es für beide Seiten gleichzeitig. Das wäre zu bedenken für eine vernünftige langfristige Lösung.

        • DarkThoughts@kbin.social
          link
          fedilink
          arrow-up
          1
          ·
          9 months ago

          Aber Israel ist ein etablierter und anerkannter Staat, mit Militär und Wohlstand. Palästiner leben in Armut und Unterdrückung. Die Machtverhältnisse sind hier komplett gegensätzlich. Wie kann man sich da bitte über eine Radikalisierung wundern? Israel steht hier doch eindeutig in der Verantwortung politisch für eine entsprechende Lösung zu sorgen. Stattdessen sieht man ständig wie Palästinenser gewaltsam aus ihren Häusern verdrängt werden, oder gleich von IDF Soldaten mit Schusswaffen angegriffen werden. Was sollen Palästinenser in so einer Situation denn deiner Meinung nach tun? Wohin sollen sie gehen? Unter solchen Lebensumständen muss man kein Islamist sein um am Ende Gräueltaten zu verüben, das schürt eben einfach nur Hass.

          • Spzi@lemm.ee
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            9 months ago

            Mich wundert die Radikalisierung auf beiden Seiten nicht. Niemand wird gern bedroht oder möchte umgebracht werden.